Die Diskussion über die zeitgemäße Erneuerung des kirchlichen Amtes wird durch den Gegensatz horizontal-vertikal bestimmt. Dieses überkommene räumliche Vorstellungsmodell bedingt zwangsläufig eine gewisse RivalitAt zwischen der Beziehung des Priesters zu Gott und seiner Beziehung zum menschlichen Du. Daraus erwachsen mancherlei falsche Alternativen in Theorie und Praxis des kirchlichen Amtes. Diesen Gegensatz will die vorliegende Arbeit mit personal-dialogischen Kategorien aufheben. L. Zirker ent- wirft das Bild eines priesterlichen Gemeindeleiters, der seinen Platz in der Mitte einer dialogisch strukturierten Gemeinde einnimmt. ln den Details ergeben sich weitreichende Konsequenzen für die verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereiche des Priesters, zum Beispiel für seine Spiritualität, für die Bewertung und den Vollzug des ehelosen Lebens und für die Formen des Zusammenseins und der Zusammenarbeit mit Gemeindemitgliedern, Kollegen und Freunden.