Diese Untersuchung faßt die heute theologisch so brisanten “heilsgeschichtlichen” Texte des Römerbriefes an, genauer solche Aussagen, die die Mission des Paulus in der Polarität Juden-Heiden erscheinen lassen. Sie fragt zuerst traditionsgeschichtlich nach etwa im Hintergrund stehenden Modellen – besonderes Interesse dürfte hier der Exkurs über den Begriff der “Gerechtigkeit Gottes” finden -, um dann durch Kontextanalyse deren theologischen Stellenwert zu ermitteln. Dabei erweist sich nicht eine durchgehende heilsgeschichtliche Konzeption als das eigentlich Tragende, sondern die Macht Evangelimus, die seine von Gott selbst gesetzten Voranzeigen in der Geschichte einholt. Von hier aus läßt sich ein Bogen schlagen zu der viel verhandelten Frage nach der leitenden Intention des Briefes; sie scheint dem Verfasser durch den Ausgriff der paulinischen Heidenmission in mit den Westen vorgegeben zu sein.