Redaktionsgeschichtliche Forschung am Mk-Ev will die historische Situation und den theologischen Standort des Evangelisten (und seiner Gemeinde!) bestimmen und so die Aussageabsicht des Mk-Ev erheben. Das gelingt nur, wenn das Verhältnis der von Markus übernommenen Traditionen und der redaktionellen Bearbeitung zueinander genauer bestimmt wird. Die vorliegende Arbeit versucht dies an den Wundererzählungen des Mk-Ev durchzuführen. Sie zeigt, daß Markus durch seine Bearbeitung der Wundererzählungen die Christologie und Soteriologie seiner Gemeinde kritisiert, die vom Wunder bestimmt ist und Wunder erhofft. Der Evangelist verweist die Gemeinde energisch darauf, daß sich Jesus im Kreuz als Gottessohn erwiesen hat und daß Jüngerschaft stets Kreuzesnachfolge bedeutet.