Definiert man Frieden nicht nur abstrakt als “Nicht-Kriegszustand”, sondern auch konkret (im Sinne moderner Friedensforschung) als Überwindung von Not, Gewalt und Unfreiheit, so führt dies schnell zu der Einsicht, daß Frieden in den Bereich “Zukunft” gehört.
Was hat dies nun alles mit der biblischen Hoffnung auf Frieden zu tun? Verbietet nicht christliche Zukunftshoffnung ein innerweltliches Friedensengagement, da (wie man sagt) der Friede allein Gottes die Christen und christlichen Kirchen am Frieden der Welt aktiv beteiligen?
Die in diesem band veröffentlichten exegetischen Studien sind Teil eines interdisziplinären Forschungsobjektes, das von der Forschungsstelle der evangelischen Studiengemeinschaft (Heidelberg) zu diesem Thema durchgeführt wurde. Die Beiträge untersuchen das Verhältnis von Eschatologie und Frieden in der alttestamentlichen Überlieferung, in der frühjüdischen und frühchristlichen Apokalyptik sowie bei jesus und paulus.
Das Buch fragt konkret, welcher Stellenwert menschlichen Friedenshandeln als Minderung von Not, Gewalt und Unfreiheit im Rahmen biblischer Geschichtsdeutung zukommt.