ZUM THEMA: Die vorliegende Studie versucht, die Geschichte der Christologie innerhalb der johanneischen Gemeindetradition zu rekonstruieren. Sie nimmt als Aus- gangspunkt eine Analyse der dem Evangelisten vorgegebenen Tradition Joh 1,14.16. Diese ist geprägt durch eine Herrlichkeitschristologie, die den Tod Jesu zu ignorieren scheint. Auf dem Wege über die Christologie des Evangelisten, der den Tod Jesu wieder berücksichtigt, kommt es zu einer Spaltung in der johanneischen Gemeinde (1 Joh). Der Verfasser des 1. Johannesbriefes arbeitet die Heilsbedeutung des Todes Jesu heraus, während die Gegner in einer Radikalisierung der Gemeindetradition von Joh 1,14.16 zum Doketismus neigen.