Charles Darwin hat durch seine Forschungen iiber die Entwicklung der Lebewesen die bis dahin gültige Anschauung über die »Gottebenbildlichkeit« des Menschen erschüttert. Auf die kosmische Entthronung des Menschen durchGalileo Galilei folgte seine biologische durch Darwin. Die patristisch mittelalterlichen Auslegungen, die in der Theologie weiterhin vertreten wurden, sind zumeist von der spiritualistischen Grundhaltung geprägt, die dei naturwissenschaftlichen Weltsicht fremd ist.
Angesichts dieser Situation ist eine neue Konfrontation der patristisch-mittelalterlichen Deutung der Gottebenbildlichkeit mit dem hebräischen Urtext des Schöpfungsberichtes gefordert. In den Beiträgen von Oswald Loretz und Erik Hornung wird mit Hilfe der altorientalischen Philologie und der Ägyptologie belegt, daß eine neue Bewertung der theologi- schen Überlieferung und deren Auswirkung auf die Pädagogik möglich ist.