Trotz dieser Kritik kommen beide Autoren zu einem positiven Ergebnis. Goldschmidt meint, wenn es überhaupt einen Verrat gegeben habe, dann sei es ein ,,heilvoller" Verrat gewesen, ähnlich wie die Christen ja auch die Sünde Adams als ,,glückliche Schuld" ansehen. Limbeck sieht in dem Vorgang der zunehmenden Verdunkelung der Judasgestalt durch die ersten Christen eine ernste Mahnung, uns nach Christi Vorbild vor der Verteufelung Andersdenkender und Andershandelnder zu hüten, selbst wenn deren Handeln wie Verrat aussehen sollte. Wenn die Besinnung auf Judas zu dieser Um führen würde, dann wäre das ein Grund, die Tat des Judas als ,,heilvollen Verrat" zu bezeichnen.