Das Buch führt in die Grundprobleme der Rechts- und Staatsphilosophie ein. Ryffel zeigt, daß die einschlägigen wissenschaften, insbesondere die Rechtsdogmatik, Rechtssoziologie und Politikwissenschaft, sowie die Lebenspraxis zu unvermeidlichen philosophischen Fragen führen, die in die eine Grundfrage nach dem wesen des politischen einmünden" Das wesen des Politischen, das sich in Recht, staat und politik ausgliedert, und dessen Strukturen werden auf Grund von philosophisch-anthropologischen Überlegungen erörtert. Das besondere Interesse Ryffels gilt den Maßstäben für die Bestimmung des Richtigen. Die kritische prüfung der systematischen und historisch bedeutsamen standpunkte ergibt, daß weder der Relativismus noch irgendwelche Formen absoluter Richtigkeit haltbar sind. Zwar setzt alle menschliche Praxis absolut Richtiges voraus, doch kann dieses nicht inhaltlich formuliert werden. Überdies unterliegt die Auffassung des Richtigen einem bedeutsamen geschichtlichen wandel, in dem die modernen demokratischen ordnungen ausgebildet werden Die dieser Lage angemessenen Richtigkeitskriterien und deren Abwandlung im rechtlich-staatlichen Bereich werden untersucht: Die grundsätzlichen Klärungen sind von unmittelbarer praktischer Tragweite, wie die Behandlung einiger Grundzüge der rechtlich-staatlichen Ordnung in ihrer heutigen Gestalt unter Einbezug der modernen Daseinsbedingungen dartut. Dabei werden sowohl restaurativer Dogmatismus als auch vermeintlich progressiver Utopismus abgelehnt. Vor allem erweist sich die kulturkritische Verketzerung moderner Rechts- und Staatsstrukturen als unbegründet. Abschließend beleuchtet der Verfasser die heute unerläßliche Zusammenarbeit der Wirklichkeitswissenschaften und der normativen Wissenschaften sowie die unaufhebbare praktische Tragweite aller wissenschaften von Recht, staat und Politlk.