Mit diesem Buch erscheint nrchl nur ein Hauptwerk des Autors, das in über zehn Jahre dauernder gründlicher Arbeit entstanden ist sondern wohl die eingehendste und tiefsie philosophische Untersuchung der Liebe, die je geschrieben wurde. Darin verbindet sich “aristotelische" nüchterne Sorgfalt mit existenzieller Unmittelbarkeit und Tiefe, wie wir sie von Augustinus oder Kierkegaard kennen, eine Lebendigkeit, wie sie bei Scheler oder Haecker zu finden ist, mit gewaltiger systematischer Kraft und Klarheit, persönlichster Einsatz mit einer objektiven, unbeirrbar sachlichen Einstellung.
Schon allein die Kritik an Platons wie auch Fénélons Deutung der Sehnsucht nach Vereinigung mit dem Geliebten müßte größtes Aufsehen erregen. Wie Hildebrand sowohl den vollen Hingabecharakter der Liebe als auch ihr wesenhaftes Abzielen auf Vereinigung und Glück herausarbeitet, wie er in überzeugender Weise sowohl den Eudaimonismus als auch das ldol des “amour désinteressé" vermeidet, stellt eine außerordentliche philosophische Leistung dar.