Das in Gott verankerte Menschenbild der Heiligen Schrift ist heute einer verwirrenden vielfalt von Lebensanschauungen gewichen, die vor allem auf die Jugend eine starke Faszination ausüben. Es ist daher für den christlichen Pädagogen und Katecheten eine schwere Aufgabe, vor diesen gegensätzlichen Anschauungen die christliche Wahrheit vom Menschen überzeugend zu behaupten. Diesem Ziel dient der vorliegende Band der ,,Aktuellen Schriften zur Religionspädagogik”, in dem der Tübinger Ordinarius für Dogmotik, Professor Leo Scheffczyk, auf die Heilige Schrift als letzten übernatürlichen Maßstab des christlichen Menschenbildes verweist, um on ihr in einer kristlischen Gegenüberstellung die Unangemessenheit der materialistischen, positivistischen, existentialistischen und rein humanistischen Vorstellungen vom Menschen sichtbar zu machen. Scheffczyk umreißt zunächst das Bild vom Menschen im Alten Testament, der sich als Kreatur Gottes versteht, dessen Existenz dialogisch auf Gott bezogen und doch stets vom Abfall bedroht ist. Das Unvollendete dieses Menschenbildes tritt in der Hiobs-Situation klar zutage, in der die Problematik des menschlichen Leids im Denken Israels deutlich wird. Demgegenüber wird im Neuen Testament der Mensch einer neuen Schöpfung sichtbar, zwar Erbe des Allen Bundes, aber erlöst, aufgehoben in der neuen Kindschaft Gottes, hineingenommen in die Einheit mit Christus.