Vielen Lesern des Tagebuches Johannes' XXIII. ist es nicht gelungen, das Bild der Persönlichkeit dieses Papstes, das aus seinen Tagebuchaufzeichnungen hervortritt, in Einklangzu bringen mit dergeschichtlichen Größe der Gestalt und des Werkes. Angelo Roncallis. Es blieb ein mehr oder weniger hilfloses Staunen über das ,,Wunder" oder,,Geheimnis"Johannes' XXIII.
In diesem Buch versucht nun Kardinal Lercaro, der dem Papst lange Jahre persönlich und durch sein Amt sehr nahestand, in einer kritischen Würdigung die grundlegende und übernatürliche Einheit seines Lebens und Wirkens sichtbar zu machen.
Er bietet damit einen Schlüssel zum Verständnis des Tagebuches, vor allem aber Voraussetzungen und methodische Hinweise für die ernsthafte geschichtliche Forschung, die sich mit den Grundlinien des religiösen und geistigen Bildungsweges Angelo Roncallis, mit dem zeitgeschichtlichen Anliegen seines Pontifikates und mit einer systematischen und gründlichen Bestandsaufnahme seines ganzen, uns hinterlassenen Erbes zu befassen hat, um so das Geheimnis der Größe Johannes' XXIII. besser verstehen zu können.
Im Anschluß an die Darstellung Lercaros untersucht Gabriele De Rosa in einer vergleichenden Studie ,,Angelo Roncalli und Radini Tedeschi" die fahre einer besonders ausgeprägten Entwicklung und persönlichen Formung des jungen Theologen, die wesentliche Aufschlüsse über den späteren Nuntius, Patriarchen und Papst geben. Der Band schließt mit einer Auswahl aus in Deutschland zum Teil noch unbekannten Schriften Roncallis; Schlaglichter, die verborgene, aber bedeutsame Merkmale seines Denkens erhellen. So bietet dieses Buch Kardinal Lercaros eine ernste Grundlegung von berufenster Seite zu einer kritischen religiösen und geschichtlichen Würdigung von Person und Werk Johannes' XXIII.