Überfragt? - Es ist hier nicht (oder doch nicht nur) gemeint im Sinn jenes Modewortes (,,hinterfragt"), obwohl es sich gewiß lohnt, ,,hinter" alle bisherigen Antworten zurückzugehen und alles neu zu ,,überfragen". - ,,Überfragt" ist hier eher in jenem recht altmodischen Sinn als ehrliches Eingeständnis gemeint, daß wir Christen, die einzelnen und die Gesamtkirche, auch die kirchliche Lehrautorität (die das auch im Zweiten Vatikanischen Konzil, wohl zum erstenmal in dieser Form, zugab!), für vieles, ja eigentlich für das meiste heute überfragt sind. Daß das nun eine sehr positive Situation ist, eine Sehr heilsame ,,Verlegenheit": das sollte dem aufmerksamen Leser und Bedenker dieser Betrachtungen neu vermittelt werden. Das schmale Bändchen möchte also in aller Ehrlichkeit eine Glaubenshilfe sein, indem es kritischer macht im positiven Sinn, da und dort auch aufschreckt aus einer Selbstverständlichkeit des Glaubens, die uns heute nicht mehr erlaubt ist: um unseretwillen und mit Rücksicht auf die anderen, denen wir einen ,,sauberen" Glauben schulden um dieses Glaubens willen, der heute leichter und schwerer zugleich wird, zusammengefaßt im Kreuz, dessen Betrachtung nicht umsonst die ausführlichste geworden ist.