Die christliche Morallehre, daren Hauptfeld immer die Geschlechtlichkeit des Menschen war – und noch ist -, “trottet wei ein störrischer Esel hinter der allgemeinen Entwicklung her”. Sexualität ist keine tabuisierte Randerscheinung menschlicher Lebensgestaltung mehr, sondern wird als positiver Bestandteil menschlicher Entfaltungs – und Lebensmöglichkeit im Bewußtsein der Öffentlichkeit zunehmend zu einer Selbstverständlichkeit.
Durch diese Einsichten werden die Normen, denen die Sexualität bislang unterworfen war, fragwürdig oder gar hinfällig. Die Folge der Neuorientierung ist jedoch keineswegs Haltlosigkeit. Es ist die Freiheit von totalem Normenzwang zugunsten der Möglichkeit, nicht Norm und Gesetz, sonder die personale Würde des anderen zum Maßstab eigenen Handelns zu machen.