Das Buch behandelt wesentliche Fragen zum Bußverständnis und zu einer daraus sich ergebenden Erneuerung innerhalb des Ordenslebens.
Von der Gewissensbildung hängt es entscheidend ab, ob sich die Menschheit selbst zerstört oder neu findet. Von ähnlicher Bedeutung ist die Gewissensbildung für die Zukunft der Orden. Wenn die Orden überleben wollen, müssen sich die Ordensleute in ihrer Gewissensreifung vom Über-Ich, d. h. vom Erziehungs- und Regelgewissen, zum personalen Gewissen hin entwickeln. Einen gewichtigen Beitrag hierzu leisten neue Formen von Exerzitien, die den Teilnehmer als erwachsene Person ansprechen und ernst nehmen. Diese Themen behandelt A. Heimler in seinen Beiträgen, der damit den innerkirchlichen Emanzipationsprozeß fordern möchte.
Der Beitrag von H. J. Müller über das Wesen der Sünde soll das legalistische und aktualistische Sündenverständnis durch eine vertiefte Schau der Sünde, ihrer Wurzeln, Strukturen und Dimensionen, überwinden helfen. Das Wesen der Sünde wird hier dargelegt als Verweigerung der Liebe. In einem zweiten Beitrag gibt Müller eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn der Beichte heute. Aus der Besinnung auf die biblische Bekehrungsforderung und auf die Buße als Selbstvollzug der Kirche ergeben sich, unabhängig von der Möglichkeit einer gemeinsamen sakramentalen Lossprechung in der Bußfeier, Angemessenheit und Nutzen des Bußsakramentes auch für das Bekenntnis von Wundsünden (läßlichen Sünden). Dazu bedarf es jedoch einer vertieften Selbsterkenntnis und eines sinnvollen Bekenntnisses beim Vollzug des Bußsakramentes. Praktische Hinweise bieten dazu Hilfen an.