Vielerorts gelten die Zehn Gebote noch als Instrumente der Repression, die den Menschen einengen und ihn in seiner Freiheit beschränken. Dagegen zeigt die Besinnung auf ihren ursprünglichen Zusammenhang etwas anderes: Die Zehn Gebote haben, mit der Herausführung des versklavten Volkes Israel aus Ägypten in die Freiheit zu tun. Sie wollen Impuls dafür sein, daß die Menschen die ihnen von Gott geschenkte Freiheit nicht wieder verspielen, sondern in gemeinsamer Bemühung ausgestalten.
Adolf Exeler, der bekannte Münsteraner Theologe, konfrontiert in diesem Buch zunächst heutige Deutungsversuche der Zehn Gebote mit ihrem ursprünglichen, biblischen Sinn, den Menschen in seiner Gottebenbildlichkeit und damit auch in seiner Freiheit zu fördern. Darauf stellt er jede Weisung vielfältigen Herausforderungen der gegenwärtigen Lebenswirklichkeit gegenüber und konkretisiert ihre bleibende Bedeutung bis in viele einzelne Lebenssituationen hinein.
Exelers Ausführungen sind getragen von einem ansteckend wirkenden Engagement für das vitale Verlangen der Jugend nach entfalteter Menschlichkeit und sind eine einfühlsam gestaltete Hilfe für die pädagogische Praxis. Das Buch will helfen, junge Christen für eine bewußte, wertorientierte Lebensgestaltung zu gewinnen und auszurüsten.