Wohl noch nie hat ein päpstliches Lehrschreiben die Öffentlichkeit und die Betroffenen derart bewegt wie die Enzyklika “Humanae vitae”. Wer den Versuch unternimmt, die fast unüberschaubar gewordene Flut von Diskussionsbeiträgen, von Stellungnahmen und dergleichen zu sichten, wird feststellen können, daß durch die Enzyklika wohl eine der fruchtbarsten theologischen Auseinandersetzungen der Neuzeit eingeleitet worden ist.
Die im theologischen Denken seit ein paar jahrzehnten allmählich sich immer mehr durchsetzende Sicht der Ehe als eine partnerschaftliche Liebesgemenschaft wird von der Enzyklika zwar aufgenommen, aber es stellt sich die Frage, ob die konkreten sittlichen Normen, den heutingen Forschungsergebnissen von Theologie und Anthropologie von Psychologie und Medizin noch entsprechen.